SPD Stadt Östringen

Östringen/Odenheim/Tiefenbach/Eichelberg

Vortrag „Russlands Krieg und die Folgen für Europa“ in Östringen

Der russische Angriff auf die Ukraine hat weitreichende Folgen für Europa und die ganze Welt. Die Europäische Union als Werte- und Solidargemeinschaft ist herausgefordert. Die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen merken wir an gestiegenen Kosten für Energie und Lebensmittel. In der Produktion fehlen Rohstoffe und Zulieferteile.

Wohin diese Entwicklung führen wird ist schwer abzuschätzen. Deshalb haben wir René Repasi, Mitglied des Europäischen Parlaments, zu einem Vortrag eingeladen. René ist Professor für Europarecht und hat am 1. Februar 2022 das Mandat von Evelyne Gebhardt übernommen. Im Europaparlament ist er u. a. Mitglied des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz sowie des Ausschusses für Wirtschaft und Währung. Mit René haben wir einen kompetenten Vollbluteuropäer zu Gast, der uns seine Einschätzung der Lage darstellen und unsere Fragen beantworten wird. 

Wir treffen uns am Freitag den 15. Juli um 18.30 Uhr im Nebenzimmer der „Pfeffermühle“, Waldstraße 4 in Östringen und freuen uns auf viele interessierte Gäste.

Vortrag zum Ukraine-Krieg von Prof. Weisskirchen

Der SPD-Ortsverein Östringen/Tiefenbach konnte den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Professor Gert Weisskirchen für einen Vortrag über die Hintergründe des Ukraine-Krieges gewinnen und 22 Gäste folgten der Einladung. Gert Weisskirchen gehörte in seiner aktiven Zeit der Parlamentarischen Versammlung der OSZE an und war Vorsitzender des Ausschusses für Humanitäre Angelegenheiten und Menschenrechte. Außerdem war er Sprecher der Fraktionsarbeitsgruppe „Vereinte Nationen“. So ist er seit langem in das Thema Ostpolitik eingebunden.

Weisskirchen begann seine Ausführungen mit einem Hinweis auf den Aufsatz „Über die historische Einheit der Russen und Ukrainer“ von Wladimir Putin im Juni 2021, in der dieser die Ukraine als „Erfindung Lenins“ bezeichnet. Seiner Meinung nach bilden Russland, Belarus und die Ukraine einen gemeinsamen Staat. Russlands Führung akzeptiert nicht, dass die Ukrainer eine eigene Nation mit einem unabhängigen Staat sind.

Hinzu kommt, dass die Russisch-Orthodoxe Kirche 1448 in Kiew gegründet wurde, weshalb auch der Patriarch von Moskau die Ukraine zu seinem kanonischen Territorium zählt und deshalb die „Rückführung“ der Ukraine in das russische Reich unterstützt und absegnet.

Wie sich die Situation in der Ukraine weiterentwickelt kann niemand vorhersagen. Aber Gert Weisskirchen bemühte sich nach Kräften, die vielen besorgten Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu beantworten. Er schloss seinen Vortrag mit dem Zitat: „Die Zukunft Europas entscheidet sich im Osten“.

Langanhaltender Beifall und ein Präsent aus den Händen der Ortsvereinsvorsitzenden Birgit Michaelsen waren der Dank an den Referenten.

Vortrag zum Ukraine-Krieg

Der Krieg in der Ukraine ist derzeit das beherrschende Thema in den Medien wie in den persönlichen Gesprächen. Überall herrscht Fassungslosigkeit über die Brutalität der Invasoren und die Missachtung des Völkerrechts. Wir fühlen mit den Menschen, die traumatisiert ihre Heimat verlassen mussten und um ihre Angehörigen in den Kriegsgebieten bangen. Gleichzeitig gefährdet Putins Wahn den Frieden in ganz Europa, von den wirtschaftlichen Folgen ganz zu schweigen. 

Um die Hintergründe des Konflikts besser zu verstehen und eine Einschätzung von kundiger Seite zu erhaltenen ist es uns gelungen, den langjährigen Bundestagsabgeordneten Prof. Gert Weisskirchen für einen Vortrag zum Thema "Russland, die Ukraine und wir" zu gewinnen.

Gert Weisskirchen war in seiner Zeit im Bundestag in zahlreichen Gremien und Organisationen mit dem Thema Ostpolitik betraut, u. a. gehörte er der Parlamentarischen Versammlung der OSZE an, wo er fünf Jahre lang Vorsitzender des Ausschusses für Humanitäre Angelegenheiten und Menschenrechte war. Bis heute pflegt er zahlreiche Kontakte in die baltischen Staaten und die Ukraine. 

Gert Weisskirchen wird am Donnerstag den 5. Mai 2022 um 19.30 Uhr im Nebenzimmer der "Pfeffermühle" in Östringen einen Vortrag halten und anschließend für Ihre Fragen zur Verfügung stehen. Nutzen Sie die Gelegenheit, kompetente Informationen von einem sozialdemokratischen Urgestein der Ostpolitik zu erhalten!

Ostergruß

Wir wünschen allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern schöne Ostertage und Gelegenheit zum Innehalten und Durchatmen. Ein besonderer Gruß gilt unseren ukrainischen Neubürger*innen. Wir hoffen, dass sie in Ruhe ankommen und die Feiertage in Sicherheit genießen können.

Workshop „Demokratie leben“

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem diesjährigen Motto „Haltung zeigen“ veranstaltete der SPD-Ortsverein Östringen/Tiefenbach in Zusammenarbeit mit der Stadt Östringen und der Antidiskriminierungsstelle Karlsruhe einen Workshop in der Pfeffermühle.

Geleitet wurde dieser von Eva Hys und Nasrin Farkhari, die den Mitgliedern und Gästen eine gelungene Mischung aus informativem Vortrag, Anstößen zur eigenen Reflexion und Rollenspiel boten. Die Anwesenden sollten für die Themen Rassismus und Diskriminierung insbesondere im Alltag sensibilisiert werden mit dem Ziel, selbst aktiv zu werden und Haltung zu zeigen.

Zunächst wurden anhand von Alltagssituationen die Begriffe Beleidigung, Diskriminierung und Rassismus voneinander abgegrenzt. So berichtete ein Betroffener, wie beispielsweise die Bezeichnungen „Itaker“ oder „Spaghettifresser“, die er fast sein ganzes Leben lang gehört hat, ihn negativ geprägt haben. Einig war man sich, dass es auf den Kontext ankommt, aber diese immer wiederkehrenden Stiche sehr verletzend sind.

Unsere Sozialisation bestimmt unseren Blick auf die Welt und führt zu Schranken in unserem Kopf, die nur schwer zu überwinden sind. Selbst Philosophen der Aufklärung wie Kant und Hegel seien daran nicht unschuldig, so die Referentinnen. Die Dominanz der weißen „Rasse“ (der Begriff stammt eigentlich aus der Tierwelt) hat eine lange Tradition und diente der psycho-kulturellen Rechtfertigung des Kolonialismus sowie der Sklaverei und damit der Unterdrückung der Ureinwohner Amerikas und Afrikas zum wirtschaftlichen Nutzen der „Entdecker“. Der englische Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain schrieb ein Standardwerk des theoretischen Rassenantisemitismus und wurde damit zum Wortgeber Hitlers.

Viele von uns glauben, dass wir diese Einstellungen in unserer modernen, toleranten und multikulturellen Gesellschaft nicht nur weitestgehend überwunden haben, sondern auch Chancengleichheit bieten. Mit einem eindrücklichen Rollenspiel dazu sowie einem Handytest zur Diversität in unserem privaten Umfeld machten die Referentinnen den Anwesenden deutlich, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben.

Oft sind wir uns der Nadelstiche, die sich in unserer Sprache ausdrücken, nicht bewusst. Sei es der „hautfarbene“ Stift, der Frage nach der Herkunft bei gebürtigen Deutschen, der Pauschalisierung z.B. „der“ Afrikaner oder dem Kompliment „Sie sprechen aber gut Deutsch“. Sprache wirkt, darüber sollten wir uns immer wieder bewusst werden.

Am Ende der Veranstaltung dankte die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins den beiden Referentinnen für die gelungene Veranstaltung und der Integrationsbeauftragten Daniela Blech-Straub für die Vorarbeit und die Beantragung der finanziellen Förderung durch den Landkreis Karlsruhe. Ein gemeinsames Essen rundete den interessanten Abend ab.

Heidi Wolf-Pfeifer