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Probleme auf der Brenzbahn: Stoch fordert Verbesserung und Entschädigung

Veröffentlicht am 25.06.2018 in Wahlkreis
 

In den ersten vier Monaten dieses Jahres häuften sich erneut die Zugverspätungen und –ausfälle auf der Brenzbahn. Der SPD-Landtagsabgeordnete und Fraktionschef im Stuttgarter Landtag, Andreas Stoch, wandte sich deswegen Ende April an Verkehrsminister Winfried Hermann und erhielt nun Antwort.

„Das Chaos auf der Brenzbahn hat meines Erachtens ein nicht zu unterschätzendes Ausmaß angenommen“, so Stoch in seinem Schreiben. „Viele Fahrgäste, vor allem Berufspendler und Schüler, die auf die Bahn angewiesen sind, fühlen sich hilflos der Willkür der Bahn ausgeliefert.“ Er forderte den Minister auf, die Missstände einzustellen oder zumindest auf ein hinnehmbares Maß zu verringern sowie die betroffenen Bahnkunden für Verspätungen und Ausfälle finanziell zu entschädigen. Die Bahn hatte elf Millionen Euro Strafzahlungen an das Land Baden-Württemberg geleistet, wovon Stoch zumindest einen Teil an die geprellten Kunden weitergegeben sehen will.

Laut der nun vorliegenden Antwort von Verkehrsminister Hermann gehöre die Brenzbahn nicht zu den Brennpunkten im Land. Die ausgefallenen Zugkilometer lagen im letzten halben Jahr kontinuierlich unter dem deutschlandweiten Zielwert von etwa einem Prozent. Trotzdem sei er sich der unerfreulichen Lage bewusst und erklärte sich mit der Leistung der DB Regio auf der Brenzbahn nicht zufrieden. Die Pannenserie begründet er hauptsächlich mit der Störanfälligkeit genutzten Fahrzeuge der Baureihe 644 und der Grippewelle im Februar. Die Pünktlichkeitszielwerte von 94 Prozent konnte die DB Regio auf dieser Strecke nicht erreichen. Im Mittel lag diese hier nur zwischen 86 und 89 Prozent.

In den vierzehntägig stattfindenden Qualitätsbesprechungen mit der DB Regio habe Minister Hermann die Brenzbahn regelmäßig thematisiert. Auf Drängen des Landes werde die DB Regio ab Juni Fahrzeuge der Württembergischen Eisenbahn (WEG) anmieten, um die Fahrzeugsituation im Land insgesamt zu stabilisieren. Damit würden mehr Reservefahrzeuge in Ulm freigesetzt und der Schadstand könne abgebaut werden. Gleichzeitig könnten ab Mai sukzessive die Fahrten des IRE Aalen – Ulm auf neuere Fahrzeuge umgestellt und die ältere Baureihe vollständig abgestellt werden.

Um personenbedingte Zugausfälle zu minimieren, habe die DB Regio mehrere Kooperationen mit benachbarten Regionalbereichen umgesetzt. Triebfahrzeugführer aus Bayern oder Hessen übernehmen Leistungen in Baden-Württemberg, wodurch Personal für die Brenzbahn freigesetzt werde. Auch mit den neuen Betreibern würden Kooperationen angestrebt.

Eine finanzielle Entschädigung der Bahnkunden, die Stoch für durchaus angemessen hält, lehnt Hermann ab. Einmalige Entschädigungen linderten nur kurzfristig und unvollkommen die Unzufriedenheit der Fahrgäste, seien aber kein Argument für die Nutzung des Systems Schiene. Hermann hält es für richtig und sinnvoll, die Strafzahlungen der Bahn in qualitätsverbessernde Infrastrukturmaßnahmen zu investieren, um strukturelle Defizite nachhaltig zu beseitigen.

Stoch hofft, dass diese Maßnahmen eine maßgebliche und andauernde Verbesserung auf der Brenzbahn erbringen, so dass die Bahnnutzer das Vertrauen in den öffentlichen Schienennahverkehr zurückgewinnen und zukünftig wieder mehr Menschen die Bahn dem Auto vorziehen.

Homepage Andreas Stoch