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Andreas Stoch im Gespräch mit der AG Inklusion Heidenheim

Veröffentlicht am 07.11.2016 in Wahlkreis
 

P. Dörflinger, B. Blankenhorn, Dr. A. Palzer und H. Bäuerle mit A. Stoch (v.l.)

Der Heidenheimer SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Stoch, traf sich zu einem Austausch mit der Arbeitsgemeinschaft Inklusion „Gemeinsam leben – Gemeinsam lernen e.V.“ in der Beratungsstelle des Landkreises in der Bergstraße.

Nachdem die Inklusion unter Stoch als Kultusminister im baden-württembergischen Schulgesetz verankert wurde, befürchten die Vertreter der AG Inklusion im Landkreis Heidenheim nach dem Regierungswechsel und den angekündigten Sparmaßnahmen im Bildungswesen um die konsequente Fortführung der Inklusion im Land. Sie wandten sich an den früheren Kultusminister und befragten ihn nach dem aktuellen Sachstand und seiner Einschätzung der Lage. „Wir finden es skandalös, dass Frau Eisenmann die für sie unbefriedigenden Ergebnisse der Haushaltsberatungen jetzt gleich ausnutzt, die bei der CDU ungeliebten Pflichten zur Inklusion und zum Ausbau der Ganztagsschulen in Frage zu stellen“, beklagte die Erste Vorsitzende Dr. Alexandra Palzer die neue Prioritätensetzung von Grün-Schwarz. Stoch prophezeit auch zukünftig harte Spardiskussionen im Bildungsbereich, die vor allem auch von den Grünen befeuert werden. Indem nun der „Leistungsgedanke“ wieder besonders betont wird, scheinen insbesondere von der CDU wieder die eigentlich überwunden geglaubten Fragen nach dem Sinn der Inklusion erneut aufgeworfen zu werden.

Palzer hinterfragt, warum sich das Land die teure Doppelstruktur von inklusiven Regelschulen einerseits und sonderpädagogischen Einrichtungen andererseits leiste. Das sei nicht nur teuer, sondern behindere eine zügige Umsetzung der Inklusion. Häufig entschieden sich Eltern allein wegen bürokratischer Hemmnisse und sozialrechtlicher Probleme für eine sonderpädagogische Einrichtung. Auch fehle an vielen Regelschulen eine Willkommenskultur gegenüber Kindern mit Behinderungen. Positiv bewertete die AG Inklusion, dass der Kreistag die Qualitätssicherung in seinen Teilhabeplan aufgenommen habe.

Stoch spricht sich für die Wahlfreiheit und den Erhalt von Sonderschulen als Kompetenzzentren aus, denn viele Eltern wollen diese Schulart für ihre Kinder. Nichtsdestotrotz sei Inklusion ein Menschenrecht, sie stehe im Schulgesetz und damit nicht zur Diskussion, wenn Eltern dies wollen. „Es muss auf allen Seiten das Bewusstsein geschaffen werden, dass Inklusion etwas Positives ist“, plädiert Stoch. Hinter empfundener Ablehnung stehe meist Unsicherheit, die könne am besten durch eine gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderungen ausgeräumt werden. Problematisch sei derzeit die Situation in der Lehrerversorgung. Ein zu hoher und wenig aussagekräftiger NC und zu wenig Studienplätze in der Sonderpädagogik seien hier zu beklagen. „Die SPD-Fraktion verlangt deswegen mindestens 300 Studienplätze mehr und ein entsprechendes Fort- und Weiterbildungskonzept, insbesondere auch ein Aufbaustudium für Haupt- und Werkrealschullehrer“, so Stoch. „Baden-Württemberg muss ca. zwei Milliarden Euro mehr für Bildung ausgeben, dann erreichen wir den OECD-Schnitt.“ Stoch hält es für wichtig, Öffentlichkeit zu erzeugen und für Inklusion zu werben. Die Politik brauche Hinweise und Rückmeldungen aus der Praxis, um tätig zu werden. Deswegen seien derartige Gespräche weiterhin wichtig.

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