SPD Stadt Östringen

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Internationaler Frauentag 2023

Veröffentlicht am 05.03.2023 in Veranstaltungen
 

Am 8. März wird der internationale Frauentag gefeiert. Das Motto 2023 lautet: „Wer Fachkräfte sucht kann auf Frauen nicht verzichten!“

Seit 1911 wird am Frauentag für die Gleichstellung von Frauen und Männern gekämpft. Am 19. März 1911 gingen Frauen in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz im März auf die Straße und forderten ihre Rechte ein. Im Fokus stand damals das Frauenwahlrecht. Aber auch die Gleichberechtigung, bessere Arbeitsbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine gerechte Bezahlung, Mutterschutz und Anspruch auf Bildung waren wichtige Themen. In Deutschland wurde das Frauenwahlrecht 1918 im Reichswahlgesetz verankert.

Die Nationalsozialisten verboten den Frauentag in Deutschland 1932. Sie erklärten stattdessen 1933 den Muttertag im Mai zum offiziellen Feiertag. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand erstmals 1946 in der sowjetischen Besatzungszone der Frauentag statt. In der DDR wurde er als staatlicher Feiertag begangen.

In Westdeutschland wurde der Frauentag ab den 1960er Jahren vor allem von der stärker werdenden Frauenbewegung wiederbelebt. Frauengruppen, Gewerkschaften und Parteien demonstrierten am 8. März für Frauenrechte. Die Themen waren und sind bis heute die gleichen: Gleiche Bezahlung von Frauen, gleiche Chancen bei der Ausbildung, bessere Kinderbetreuung, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und Abtreibung, eine bessere Absicherung im Alter, mehr Unterstützung für alleinerziehende Mütter.

Bis 1958 durften Frauen ohne die Zustimmung ihres Ehemannes weder arbeiten gehen noch ein eigenes Konto eröffnen und ihr Geld selbst verwalten. Damit waren sie vollkommen abhängig. Vergewaltigung in der Ehe wurde in Deutschland erst 1997 strafbar, nachdem sich CDU/CSU und FDP lange dagegen gewehrt hatten.

Natürlich hat sich in den letzten Jahrzehnten vieles zum Positiven verändert. Nach der Elternzeit steigen viele Frauen wieder in den Job ein. Allerdings oft nur in Teilzeit, was weniger Lohn und eine geringere Rente bedeutet. Es gibt mehr Frauen in Führungspositionen, aber ihr Anteil steigt nur langsam und liegt laut statistischem Bundesamt (2021) im bundesweiten Durchschnitt bei rund 29 Prozent, im Gesundheitswesen bei knapp 37 Prozent. Aktuelle Studien belegen, dass Hausarbeit immer noch „Frauenarbeit“ ist, obwohl mehr Männer Elternzeit nehmen.

Ein großes Thema ist und bleibt die „Gender Gap“: Nach wie vor verdienen Frauen durchschnittlich 21 Prozent weniger als Männer bei gleicher Ausbildung und Qualifikation. Viele Frauen arbeiten Teilzeit und bekommen dadurch später eine geringere Rente als Männer.  Soziale Berufe bleiben überwiegend in Frauenhand und sind deutlich unterbezahlt.

Umso notwendiger ist es, dass Frauen sich solidarisieren, nicht nur am 8. März! Der internationale Frauentag ist und bleibt wichtig.