SPD Stadt Östringen

Östringen/Odenheim/Tiefenbach/Eichelberg

Wir sind jetzt hier- Geschichten über das Ankommen in Deutschland

Filmabend mit Diskussion – LIVE

Freitag, 30. September 2022 von 18 bis 20 Uhr

In Kooperation mit dem "interkulturellen Promotor_innen – Programm" und der Stadt Östringen

VERANSTALTUNGSORT:

Thomas-Morus-Realschule,

Mozartstrasse 1, 76684 Östringen

 

Anmeldung und Programm: https://www.fes.de/lnk/wirsindjetzthier30092022

Als 2015 mehr als 800.000 Geflüchtete nach Deutschland kamen, waren sie die Angstgegner aller Integrationsskeptiker*innen: Junge Männer, die allein aus Syrien oder Afghanistan, aus Somalia, Eritrea oder dem Irak nach Deutschland kamen. Sie wurden zur Projektionsfläche ebenso für ernsthafte Sorgen wie für plumpen Rassismus.

Zugleich wurde viel häufiger über sie gesprochen als mit ihnen. Da setzt der Film „Wir sind jetzt hier“ der Friedrich-Ebert-Stiftung an. Sieben junge Männer erzählen von ihrem Ankommen in Deutschland. Ihre Geschichten lassen die Zuschauer*innen teilhaben an den emotionalen Turbulenzen, die eine Flucht nach sich zieht und sie erzählen viel darüber, was es auch in den nächsten Jahren noch braucht, damit Integration gelingt.

Wir laden euch herzlich ein, gemeinsam den Film anzuschauen und im Anschluss mit unseren Gästen live zu diskutieren. Die Eindrücke des Films werden dabei mit den eigenen Erlebnissen von Geflüchteten und anderen internationalen Neuankömmlingen verbunden. Der Filmemacher Niklas von Wurmb-Seibel sowie einer der Protagonisten des Films werden vor Ort sein.

Ankommen bedeutet dazugehören, teilhaben und mitgestalten – das ist ein Prozess, der vor Ort gestaltet wird. Wie das (auch) in Östringen gelingen kann, steht im Mittelpunkt unserer Debatte.

Ferienprogramm SPD Östringen 2022

Mit neuem Motto und neuem Programm lud der SPD-Ortsverein ein und 15 Kinder fanden sich am Tiefenbacher Kreuzbergsee ein, um einen Erlebnistag im Wald zu verbringen. Der Naturerlebnispfad bot den Rahmen für ein abwechslungsreiches Programm, das vorrangig Angelika Heim entwickelt hatte und alle Sinne der Kinder im Grundschulalter ansprach: Geschicklichkeitsspiele, Mutproben, Geschichten und unterschiedliche Aufgaben ließen keine Langeweile aufkommen und auch diverse Schätze wollten entdeckt werden. Die kleinen Abenteurer hangelten sich am Seil eine Steilwand hoch, verspeisten Regenwürmer (aus Fruchtgummi) und fanden Gegenstände und Tiere im Wald, die dort eigentlich nichts zu suchen hatten. Alle Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache und haben toll mitgemacht.

Soviel Tatendrang macht bekanntlich hungrig und durstig, und so fanden im Basislager an der Grillhütte Wienerle und Laugenstangen, Getränke und Wassermelonen reißenden Absatz. Anschließend konnten die Kinder aus mehreren Angeboten wählen: Basteln, Wasserflaschen mit nassen Schwämmen umwerfen oder den Barfußpfad ausprobieren. Und eine mysteriöse Spinne wob ihr Riesennetz zwischen zwei Baumstämme…

Der Abschluss hat sich in den Jahren unseres Ferienprogramms nicht geändert: Wenn Gabriele Pichlau mit einer Kühltasche voller Eis erscheint, braucht man die Kinder nicht lange zu rufen. Müde und glücklich konnten wir sie ihren (Groß-)Müttern übergeben.

Für alle war es ein toller Tag voller spannender Aktivitäten und Eindrücke. Ich danke meinem großartigen Team Angelika Heim, Silke Bott und Florine Krause für ihren Einsatz und ihre Ausdauer.

BMB

Krieg in der Ukraine – Quo vadis Europa? ​​​​​​​Veranstaltung mit Prof. Dr. René Repasi MdEP

Es war ein Heimspiel für unseren Europaabgeordneten aus dem Karlsruher Land und viele Anwesende in der Pfeffermühle erinnerten sich an René Repasi als Juso sowie späteren SPD-Kreisvorsitzenden. Seit Februar 2022 ist der Jurist mit Schwerpunkt Europarecht Mitglied des Europäischen Parlaments und verbindet die Tätigkeit als Professor an der Erasmus Universität in Rotterdam mit seinem neuen Amt. Als Sohn einer deutschen Mutter und eines ungarischen Vaters ist er sozusagen mit „Leib und Seele“ Europäer. Seine bisher gemachten und noch jungen Erfahrungen im Europaparlament beschreibt er als herausfordernd und spannend. Gefragt nach dem beeindruckendsten Moment als Abgeordneter, schildert René Repasi die erste Videoansprache des ukrainischen Präsidenten Selenskyj im März. Allen Anwesenden wurde klar, dass es bei diesem Krieg um die Verteidigung der Werte Europas geht. Wie Olaf Scholz bereits deutlich machte, sind wir an einem Zeitsprung. Veränderungen müssen richtungsweisend sein. Dies bestätigte auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Professor Gert Weisskirchen, der ebenfalls anwesend war. Viele Staaten, insbesondere die des Westbalkans, haben ein starkes Interesse daran, Mitglieder der EU zu werden. Diese zurückzuweisen würde bedeuten, sie dem Machtanspruch Russlands preiszugeben. Um der wachsenden Mitgliederzahl gerecht zu werden, braucht die EU eine Verfassungsreform. Dazu gehört auch die Einführung von Mehrheitsentscheidungen in der Außenpolitik statt dem Einstimmigkeitsprinzip. Aber auch das Verfassungsverständnis einzelner Mitgliedsländer (z.B. Polen und Ungarn) und Beitrittskandidaten wird sich verändern müssen.Europa erlebt zurzeit ein starkes Gemeinschaftsgefühl bis hin zur Forderung einer gemeinsamen europäischen Armee. Dies sieht René Repasi kritisch, da dies einerseits der Veränderung der bisherigen Verträge bedürfe, er andererseits die parlamentarische Kontrolle der Armee gewährleistet sehen möchte und die Frage einer einheitlichen Kommandostruktur problematisch sei. In der sich anschließenden lebendigen Diskussion wurde ein breites Themenspektrum angesprochen so z.B. die Wirtschaftspolitik der EU, die Nord-Stream 1 nicht mehr förderte, da die Diversifizierung der Energie fehle. Derzeit wird der europäische Binnenmarkt auf parlamentarischer Seite analysiert mit dem Ziel der „strategischen Autonomie“, das heißt beispielsweise auch der Rücksiedlung von Zukunftsindustrien. Beim Klimaschutz befasst sich die EU mit ihrem neuen Überarbeitung ihrer klima-, energie- und verkehrsbezogenen Rechtsvorschriften mit dem Ziel, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken. Die Folgen der Pandemie stellt für die EU eine große Herausforderung dar, sowohl nach innen als auch nach außen. Viele Länder kämpfen mit den hohen Kosten. Damit stellt sich spätestens im Herbst die Frage, wie die „finanzielle Solidarität“ innerhalb Europas organisiert wird. Bei all den Herausforderungen bleibt René Reparsi zuversichtlich. Für ihn ist die EU der große Hoffnungsschimmer – die Entwicklung der EU ist immer eine Bessere gewesen und es besteht ein Grundkonsens, dass es besser sei in, als außerhalb der Gemeinschaft zu sein – ein echter Europäer eben.

Heidi Wolf-Pfeifer

Vortrag „Russlands Krieg und die Folgen für Europa“ in Östringen

Der russische Angriff auf die Ukraine hat weitreichende Folgen für Europa und die ganze Welt. Die Europäische Union als Werte- und Solidargemeinschaft ist herausgefordert. Die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen merken wir an gestiegenen Kosten für Energie und Lebensmittel. In der Produktion fehlen Rohstoffe und Zulieferteile.

Wohin diese Entwicklung führen wird ist schwer abzuschätzen. Deshalb haben wir René Repasi, Mitglied des Europäischen Parlaments, zu einem Vortrag eingeladen. René ist Professor für Europarecht und hat am 1. Februar 2022 das Mandat von Evelyne Gebhardt übernommen. Im Europaparlament ist er u. a. Mitglied des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz sowie des Ausschusses für Wirtschaft und Währung. Mit René haben wir einen kompetenten Vollbluteuropäer zu Gast, der uns seine Einschätzung der Lage darstellen und unsere Fragen beantworten wird. 

Wir treffen uns am Freitag den 15. Juli um 18.30 Uhr im Nebenzimmer der „Pfeffermühle“, Waldstraße 4 in Östringen und freuen uns auf viele interessierte Gäste.

Vortrag zum Ukraine-Krieg von Prof. Weisskirchen

Der SPD-Ortsverein Östringen/Tiefenbach konnte den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Professor Gert Weisskirchen für einen Vortrag über die Hintergründe des Ukraine-Krieges gewinnen und 22 Gäste folgten der Einladung. Gert Weisskirchen gehörte in seiner aktiven Zeit der Parlamentarischen Versammlung der OSZE an und war Vorsitzender des Ausschusses für Humanitäre Angelegenheiten und Menschenrechte. Außerdem war er Sprecher der Fraktionsarbeitsgruppe „Vereinte Nationen“. So ist er seit langem in das Thema Ostpolitik eingebunden.

Weisskirchen begann seine Ausführungen mit einem Hinweis auf den Aufsatz „Über die historische Einheit der Russen und Ukrainer“ von Wladimir Putin im Juni 2021, in der dieser die Ukraine als „Erfindung Lenins“ bezeichnet. Seiner Meinung nach bilden Russland, Belarus und die Ukraine einen gemeinsamen Staat. Russlands Führung akzeptiert nicht, dass die Ukrainer eine eigene Nation mit einem unabhängigen Staat sind.

Hinzu kommt, dass die Russisch-Orthodoxe Kirche 1448 in Kiew gegründet wurde, weshalb auch der Patriarch von Moskau die Ukraine zu seinem kanonischen Territorium zählt und deshalb die „Rückführung“ der Ukraine in das russische Reich unterstützt und absegnet.

Wie sich die Situation in der Ukraine weiterentwickelt kann niemand vorhersagen. Aber Gert Weisskirchen bemühte sich nach Kräften, die vielen besorgten Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu beantworten. Er schloss seinen Vortrag mit dem Zitat: „Die Zukunft Europas entscheidet sich im Osten“.

Langanhaltender Beifall und ein Präsent aus den Händen der Ortsvereinsvorsitzenden Birgit Michaelsen waren der Dank an den Referenten.